Richard Wells hat einige geniale – von Star Wars inspirierte – Poster für Lehrpersonen entworfen. Das oben abgebildete bringt eine der grössten Herausforderungen für die Schule auf den Punkt. Sie wurde schon 1780 vom ersten deutschen Pädagogikprofessor Ernst Christian Trapp beschrieben: „Wie hast du dies alles anzufangen bei einem Haufen Kinder, deren Anlagen, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Neigungen, Bestimmungen verschieden sind, die aber doch in einer und eben derselben Stunde von Dir erzogen werden sollen?“ Schulen nennen das heute Heterogenität oder Vielfalt. Kinder sind eben nicht Klone wie die Stormtrooper in Star Wars Episode II – VI. Im neuen Star Wars-Film – Das Erwachen der Macht – sind die Stormtrooper keine Klone mehr. Das erkennt man jedoch nicht, weil sie immer noch alle eine identische Uniform mit Helm tragen. Bis einer den Helm abnimmt und ausbricht: Finn läuft über zu den Guten. Was bedeutet das für die Schule? Continue reading “Die Macht erwacht …in der Schule” »
Der Terminator, C-3PO, ihre Verwandten und die Zukunft der Arbeit
Hollywood hat uns schon oft gezeigt, wie Roboter die Welt erobern. Doch nach einem Krieg der Maschinen à la Terminator sieht es zur Zeit nicht aus. Stattdessen erobern Computer die Arbeitswelt, sichtbar als Roboter oder unsichtbar als Software. Wenn wir uns Roboter vorstellen, dann haben sie ein menschlichem Aussehen (Kopf, Körper, zwei Arme und zwei Beine). Wie der geschwätzige C-3PO aus Star Wars, der sechs Millionen verschiedene Sprachen spricht. Mit dieser Vorstellung haben die neuen Arbeiter wenig gemeinsam.
Das Thema Roboter nehmen uns die Arbeit weg ist definitiv in den Mainstream-Medien angekommen. Vorgestern hörte ich beim Autofahren im Radio, wie Trend-Forscher David Bosshart einen Blick in die Zukunft wagt: „Gewisse Berufsgattungen wird es in den nächsten Jahren nicht mehr geben.“ Und gestern schrieb die NZZ zur Zukunft der Arbeit: „Uns braucht es bald nur noch als Konsumenten. Die Leistung von Computern und Robotern wird in den nächsten Jahren massiv steigen. Jeder zweite Job droht ersetzt zu werden.“ Solche Berichte sind im vergangenen Jahr viele erschienen. Mit diesem Blog-Post möchte ich einige Erkenntnisse zusammenfassen.
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leadership in the digital age
Was ändert sich für Schulleitungen und andere Führungspersonen im digitalen Zeitalter? Will Richardson gibt in einem (leider nicht öffentlich verfügbaren) Artikel einige Antworten.
„A new breed of educational leader is emerging from all parts of the globe. It’s a leader that fully understands the fundamental challenges to traditional teaching and learning that the new interconneted, networked world is creating. It’s a leader that also sees the amazing opportunities that abundant access to information, people, technologies is bringing to all of our learning lives. And it’s a leader who is helping to create a new vision for her schools, changing thinking and practice in profound new ways to serve the dramatically different learning future that her students are stepping into. In short, it’s a different breed of leader for a different age.„
Richardson beschreibt dann acht Merkmale von modernen Führungspersonen in der Bildung (Schulleitung, Verwaltung…). Ich habe den Artikel auf deutsch zusammengefasst:
Nachgefragt bei… Beat W. Zemp
Was ändert sich mit dem Lehrplan 21? Einige Bildungsexperten sprechen von einem Paradigmenwechsel. Andere sagen, es werde sich nicht viel ändern oder es gehe bloss um eine „Akzentverschiebung“. Ich habe verschiedenen Personen aus dem Bildungsbereich per E-Mail gefragt:
Angenommen, die Einführung des neuen Lehrplans läuft so ab, wie Sie sich das vorstellen. Sie besuchen im Jahr 2021 eine Schule, was hat sich im Unterricht geändert? Was sieht ein aufmerksamer Beobachter? Ich würde mich über eine Antwort mit der Philadelphia-Technik freuen: Im Spielfilm Philadelphia beginnt der von Denzel Washington gespielte Anwalt ein Gespräch mit einem neuen Klienten stets so: „Erklären Sie es mir, als wäre ich ein Vierjähriger.“ Oder Sie geben vielleicht eine kurze und prägnante Antwort, mit 140 Zeichen à la Twitter.
Beat W. Zemp, Präsident des Schweizer Lehrerverbandes LCH, hat mir erlaubt, seine Antwort zu veröffentlichen:
Weiterbildung aus Hollywood
Der Marsianer ist nicht nur ein toller Film, er zeigt auch…
- welche Kompetenzen in Zukunft von uns allen gefordert werden, nicht nur von Mars-Astronauten.
- was im Lehrplan 21 mit überfachlichen Kompetenzen und von Bildungswissenschaftlern mit anforderungsreichen Situationen gemeint sein könnte. Natürlich im larger than life Hollywood-Format.
Die Story: Mark Watney bleibt nach einem Zwischenfall auf dem Mars zurück, seine Crew hält ihn für tot. Doch Watney hat nicht vor zu sterben: „I’m left with only one option – I’m going to have to science the s*** out of this.“ Das tut er dann auch. Wasser herstellen, Essen anbauen (auf einem Planeten, auf dem nichts wächst), Kontakt zur NASA aufnehmen. Und das ist erst der Anfang.
Mark Watney, seine Crew und die NASA-Mitarbeiter zeigen, was wir alle werden müssen: Experten im Problemlösen. „At some point, everything is going to go south on you. You can either accept that, or you can get to work. Solve your situation, one problem at a time. You gotta do it just like that.“
Auf einem Auge blind
Im Blog-Post Innovative Schulen: Was steht drauf? Was steckt drin? habe ich eine Randbemerkung gemacht:
„Was meistens keine Rolle spielt: digitale Medien, ICT. Das zeigt zum Beispiel ein Blick auf die Schulen bei ProfilQ, IQESonline oder Schweizer Schulpreis.“
Ich habe den Eindruck, dass „innovative Schulen“ in der Schweiz meistens nicht mit ICT und Medien zu tun haben. Während im englischsprachigen Raum Bildungsinnovation und Technologie zusammengehören. Zwar gibt es auch in der Schweiz Schulen, für die ICT und Medien ein Entwicklungsschwerpunkt ist, doch sie sind nur in der ICT-Community bekannt.
Als ich mich für den CAS Unterrichts- und Schulentwicklung anmeldete, war ich überzeugt: Wenn wir uns mit der Weiterentwicklung von Schule und Unterricht beschäftigen, dann ist auch die Digitalisierung ein Thema. Doch ein Blick ins Studienprogramm zeigte schnell: Kein Thema. Überrascht hat mich das nicht. Was mich aber überrascht hat: Jetzt ist Halbzeit und ich habe bei mir selbst gemerkt, dass ich durch die Brille der Bildungswissenschaften schaue. Mit dieser Brille befindet sich die Digitalisierung tatsächlich nicht im Blickfeld.
Bei Diskussionen um die Zukunft von Schulen lassen sich Teilnehmer grob in zwei Gruppen einteilen (das ist natürlich stark vereinfacht):
- Fokus Lernen
- Fokus Technik
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