In den letzten Tagen ist mir an verschiedenen Stellen das Thema Scheitern begegnet:
- Bei einem Kurs mit dem Titel Besser scheitern steht in der Beschreibung: „In der zielgerichteten und planvollen Entwicklung von Schulen ist Scheitern wahrscheinlicher als Nicht-Scheitern.“ Ich habe den Eindruck, dass das stimmt. Aber es wird selten darüber gesprochen.
- Ganz anders an einer FuckUp Night: Dort erzählen Unternehmer*innen vor einem Publikum ihre Scheitergeschichten und was sie daraus gelernt haben. Das Konzept stammt aus dem Silicon Valley: „Dort, in Kalifornien, gilt das Scheitern fast schon als Pflicht. Nur wer mindestens ein Start-up-Unternehmen versenkt hat, trägt den wahren Unternehmergeist in sich, heisst es dort.“
- Ein perfektes Bild vom Scheitern als Lehrer liefert der Star Wars-Film Die letzten Jedi: Jedi Meister Luke Skywalker trägt Mitschuld an der Erschaffung von Bösewicht Kylo Ren, der sein Schüler war. Luke wendet sich von der Welt, Familie, Freunden und „der Macht“ ab. Er lebt als gebrochener Mann auf einem fernen Planeten. Erst der Geist eines Lehrers – Meister Yoda – heilt ihn, indem er zeigt, dass Scheitern und Lernen zusammengehören: „Gib weiter, was du gelernt. Stärke. Beherrschung. Aber Schwäche, blinder Eifer, Versagen ebenso. Ja, Versagen, ganz besonders. Der grösste Lehrer Versagen ist.“
Mein Fazit: Auch Schulleiter*innen und Lehrer*innen sollten ihre Scheitergeschichten erzählen. Um Kränkungen zu überwinden, daraus zu lernen, und damit Scheitern kein Tabu bleibt. Eine FuckUp Night (in einem vertrauten Kreis) wäre vielleicht ein geeignetes Format. Und als Einstimmung könnte man Die letzten Jedi schauen;-)
(Vielleicht will jemand in den Kommentaren eine Scheitergeschichte erzählen? Ich weiss, ich sollte den Anfang machen).
Ein passendes Zitat von Niels Bohr: „Ein Experte ist jemand, der in einem sehr begrenzten Bereich bereits alle möglichen Fehler gemacht hat“.