Pirmin Stadler

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Schule und Digitalisierung
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Auf einem Auge blind

6. Oktober 2015 by pirmin.stadler

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Im Blog-Post Innovative Schulen: Was steht drauf? Was steckt drin? habe ich eine Randbemerkung gemacht:

„Was meistens keine Rolle spielt: digitale Medien, ICT. Das zeigt zum Beispiel ein Blick auf die Schulen bei ProfilQ, IQESonline oder Schweizer Schulpreis.“ 

Ich habe den Eindruck, dass „innovative Schulen“ in der Schweiz meistens nicht mit ICT und Medien zu tun haben. Während im englischsprachigen Raum Bildungsinnovation und Technologie zusammengehören. Zwar gibt es auch in der Schweiz Schulen, für die ICT und Medien ein Entwicklungsschwerpunkt ist, doch sie sind nur in der ICT-Community bekannt.

Als ich mich für den CAS Unterrichts- und Schulentwicklung anmeldete, war ich überzeugt: Wenn wir uns mit der Weiterentwicklung von Schule und Unterricht beschäftigen, dann ist auch die Digitalisierung ein Thema. Doch ein Blick ins Studienprogramm zeigte schnell: Kein Thema. Überrascht hat mich das nicht. Was mich aber überrascht hat: Jetzt ist Halbzeit und ich habe bei mir selbst gemerkt, dass ich durch die Brille der Bildungswissenschaften schaue. Mit dieser Brille befindet sich die Digitalisierung tatsächlich nicht im Blickfeld.

Bei Diskussionen um die Zukunft von Schulen lassen sich Teilnehmer grob in zwei Gruppen einteilen (das ist natürlich stark vereinfacht):

  • Fokus Lernen
  • Fokus Technik

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Filed Under: Allgemein

Was Einstein mit dem Lehrplan 21 zu tun hat

3. Oktober 2015 by pirmin.stadler

Quelle:
Quelle: Wikipedia

Albert Einstein hat 1879 die Matura gemacht. Sein Zeugnis zeigt: Im Lehrplan der Volksschule kommen heute, immerhin 136 Jahre später, immer noch die fast gleichen Fächer vor. Gibt es mit dem Lehrplan 21 neue Fächer? Zurzeit passen die Kantone ihre Stundentafeln an. Zentrale Frage dabei: Welches Fach erhält wie viele Lektionen? Je mehr Lektionen, umso wichtiger das Fach. Also heisst die Frage eigentlich: Welche Fächer sind wichtig? 

Nicht zu vergessen: Jeder Kanton entscheidet selbst über seine Stundentafel. Also gibt es einen Lehrplan für 21 Kantone (an dem jeder Kanton Änderungen vornehmen darf) und 21 unterschiedliche Stundentafeln.

Nichts ist unwichtig

Deutsch und Mathematik sind wichtig, da widerspricht kaum jemand. Ohne Fremdsprachen  geht es nicht mehr. Bei so viel geistiger Arbeit  braucht es Handarbeit, Werken, Musik und Gestalten erst recht. Und bewegen sollen sie sich auch, die Kinder und Jugendlichen. Es bleibt scheinbar nur eine Antwort: Alle Fächer sind wichtig. Bei keinem Fach kann man Lektionen streichen, die Stundentafel ist voll. Für neue Fächer gibt es keinen Platz. Vielleicht könnte man eine zusätzliche Lektion pro Woche einführen? Kinder noch länger in die Schule schicken? Und was eine zusätzliche Lektion erst kostet! Also kommt eine Lektion mehr nicht in Frage.

An den Stundentafeln wird es nur kleine Anpassungen geben. Einige Fächer erhalten zwar neue Bezeichnungen, doch es wird ein Fächerkanon weitergeführt, der im Kern aus dem 19. Jahrhundert stammt. Das einzige neue Fach ist Medien und Informatik. Genau genommen ist es ein Modul und kein Fach (was auch immer das bedeuten soll). Die Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz empfiehlt zwar je 2 Jahreslektionen im 2. und 3. Zyklus (also zum Beispiel je eine Lektion im 5., 6., 7., und 8. Schuljahr), doch das werden die wenigsten Kantone für die Primarschule umsetzen. Stattdessen wird in der Primarschule Medien und Informatik in andere Fächer integriert. Irgenwie. Welche Fächer sind wichtig? Medien und Informatik spielen eine Nebenrolle. Oder eher: gar keine Rolle.

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Wird im Hörsaal nur zugehört?

23. September 2015 by pirmin.stadler

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Die Tagung Kompetenzorientiert unterrichten – Lehrplan 21: Weiterbildner/innen bilden sich weiter wurde mit einem Referat (oder „Keynote“) eröffnet. Wie das meistens an einer Tagung der Fall ist. Was tut man während einem Referat? Was bleibt am Schluss? Schliesslich muss es sich irgendwie lohnen, wenn man rund eine Stunde zuhört. Schlimm wird es, wenn auf die „Keynote“ „Workshops“ folgen, die dann ebenfalls aus Referaten bestehen (dann hat sich die Reisezeit nicht gelohnt). Das war an der PHLU-Tagung zum Glück nicht der Fall.

Ich sass in der hintersten Reihe und habe ich ab und zu darauf geachtet, was die anderen Zuhörer tun:

  • ruhig da sitzen (und vielleicht zuhören, kann man ja nicht wissen)
  • schriftliche Notizen von Hand auf Papier machen
  • von Hand irgendetwas kritzeln
  • Notizen am Computer machen (meistens in Word)
  • Sketchnotes (visuelle Notizen) auf Papier, selten gesehen
  • sich mit dem Sitznachbarn unterhalten
  • Notizen auf der ausgedruckten PowerPoint-Präsentation machen
  • die PowerPoint-Präsentation auf dem eigenen Computer mitlesen
  • irgendetwas mit dem Smartphone tun
  • irgendetwas am Computer tun (das offensichtlich nichts mit dem Vortrag zu tun hat)
  • am Computer zum Vortrag recherchieren (z.B. über den Referenten oder ein Buch das erwähnt wurde)
  • schlafen (das hat mein Sitznachbar tatsächlich getan)

Da ich Zeit für diese Beobachtungen hatte, habe ich offensichtlich auch nicht immer zugehört.

Ich möchte kurz beschreiben, was ich meistens während einem Vortrag tue. Dieses Vorgehen hat sich für mich bewährt:

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Innovative Schulen: Was steht drauf? Was steckt drin?

19. September 2015 by pirmin.stadler

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Sucht man in der Schweiz nach innovativen Schulen (z.B. auf ProfilQ, IQESonline oder beim Schweizer Schulpreis), tauchen einige Begriffe immer wieder auf: Lernlandschaft, Lernatelier, Mosaik-Schule, Altersdurchmischtes Lernen (AdL), SOL, selbstorganisiert, selbstbestimmt, personalisiert, individualisiert, (binnen)differenziert, eigenständig. In den Schulprogrammen der Urner Schulen ist eigenständiges Lernen ein Entwicklungsschwerpunkt. Doch was sich genau hinter solchen Schul- und Unterrichtskonzepten verbirgt, ist (für mich) selten klar. Lernlandschaft ist nicht gleich Lernlandschaft, AdL ist nicht gleich AdL und so weiter. Für die meisten Konzepte lassen sich glühende Befürworter und erbitterte Gegner finden. Wenn das Gleiche drauf steht, muss man sich trotzdem bei jeder Schule fragen: Was steckt drin?

Das soll keine wissenschaftliche Abhandlung werden, sondern eine Orientierungshilfe. Sie soll mir beim Erkunden neuer Schul- und Unterrichtskonzepte helfen (z.B. während einem Schulbesuch mit einem Beobachtungsbogen). Also eine „Röntgenbrille“ um herauszufinden: Was steckt drin? Natürlich work in progress, unvollständig und nicht wasserdicht.

Abschnitte:

  1. Warum tun die das? Gründe um auf neue Konzepte zu setzen
  2. Mehr Selbstbestimmung für die Lernenden
  3. alleine lernen – gemeinsam lernen
  4. Rolle der Lehrperson: vom sage on the stage zum guide on the side

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Was sind Kompetenzen?
ein Schulbeispiel

14. September 2015 by pirmin.stadler

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Mit einem Beispiel aus dem Geschichtsunterricht (Rütlischwur) habe ich meine drei „verdichteten“ Slides zu Was sind Kompetenzen? erweitert (angeregt durch einen Workshop von Dr. Klaus Joller-Graf, PH Luzern). Die Geschichte der Schweiz eignet sich gut, um den Unterschied zwischen dem „alten“ Lehrplan und Lehrplan 21 zu zeigen. Denn da kennen sich alle ein bisschen aus: 200 Jahre Wiener Kongress, 500 Jahre Marignano, 700 Jahre Schlacht von… ? Und viele werden Geschichtsunterricht wohl mit auswendig lernen verbinden.

Hier die erweiterte Präsentation: Was bedeutet kompetent sein?

Das Video 1291 eignet sich als Abschluss der Präsentation. Es bietet hoffentlich eine einigermassen kompetente Erklärung… Ich habe es vor einiger Zeit für einen Kurs erstellt – der schlussendlich nie stattfand.

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Was sind Kompetenzen?
einfach(er) gesagt

10. September 2015 by pirmin.stadler

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Der Lehrplan 21 ist orientiert sich an Kompetenzen. Doch was ist überhaupt eine Kompetenz? Häufig wird die Definition von Weinert, 2001, genannt:

«Die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können.»

Mit Sicherheit eine brauchbare Definition für Bildungswissenschaftler. Aber für Lehrpersonen? Für Eltern? Das müsste sich doch einfacher sagen lassen… Auf 3 Slides habe ich eine Begründung (Warum Kompetenzen?), eine Definition (Was sind Kompetenzen?) und je ein Beispiel aus Alltag und Schule verdichtet. Grundlage dafür waren eine Referat von Ueli Jurt an der PH Schwyz und ein Text der PH Luzern.

Im Moment arbeite ich mit dieser Definition, sie wird sich wahrscheinlich noch verändern:

Kompetenz = Wissen + Können + Bereitschaft (Wollen) um herausfordernde Probleme zu lösen

3 Slides zum herunterladen: Was sind Kompetenzen?

 

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