Eine im Buch verwendete Metapher habe ich visualisiert: Bildungsdiskussionen drehen sich oft um Organisatorisches (Stundentafel, Stoffpläne, Klassengrössen…). Solche Themen stehen im Zentrum, sind hell beleuchtet. Doch Schulen müssten sich dringend mit anderen Themen und Fragen befassen (mit denjenigen, die sich im Dunkeln befinden). Welche Fragen sind das? Darum geht’s in Die Schule schwänzt das Lernen.
Das richtige Buch für…
- Leute, die Mühe mit Bildungstheoretikern haben („Die sollen mal selbst vor einer Klasse stehn!“). Man kann mit Müller einverstanden sein oder nicht, doch mit dem Institut Beatenberg hat er seine Vorstellungen einer guten Schule in die Praxis umgesetzt.
- Einstieg und Diskussionsstarter für Schulentwicklung. Verständlich geschrieben und viele wichtige Themen werden angesprochen. Dabei lässt Müller kaum ein gutes Haar an der heutigen Schule, Lehrpersonen, Politikern und Verwaltung. So kommt sicher eine Diskussion in Gang.
- Orientierungsrahmen für Schulentwicklung: Was sind die zentralen Fragen? Mit was müssen wir uns befassen? …natürlich vorausgesetzt, man stimmt Müllers Haltung zu (ohne mit allem einverstanden sein zu müssen).
Kernaussagen
Die Schule will die Lernenden auf das Leben im 21. Jahrhundert vorbereiten, mit Strukturen und Denkmustern aus dem 19. Jahrhundert.
Ein bisschen am System herumzudoktern reich nicht mehr, es braucht einen radikalen Wandel, einen Entwicklungssprung.
Bildungsdiskussionen drehen sich oft um Organisatorisches (Stundentafel, Stoffpläne, Klassengrössen…). Doch die vier wesentlichen Fragen wären:
- Um was geht es? Es geht ums Lernen. Das führt zu: Was ist Lernen? Wie funktioniert Lernen?
- Um wen geht es? Es geht um Menschen. Und denen geht es nicht sonderlich gut.
- Was sind die Ziele? Es geht um Kompetenzen. Und die sollen fit machen fürs Leben.
- Was braucht es dazu? Es braucht eine effektive Lernumgebung.
Diese vier Fragen führen nach Müller ins „Kerngeschäft der Bildung“. Und nach diesen Fragen ist auch das Buch gegliedert.
Wenn es um die Auswirkungen der Digitalisierung geht, bin ich mit Müller überhaupt nicht einverstanden. Doch dazu mehr in einem anderen Blog-Post.