Auf Twitter habe ich eine Diskussion verfolgt, bei der es um Bulimie-Lernen ging. Wie bei vielen Schuldiskussionen war das Ergebnis: Das Problem ist allgemein bekannt, ändern tut sich trotzdem nichts. Lisa Rosa meinte dazu: Das könne nur Systemtheorie sinnvoll erklären.
„Systemtheorie“ und „systemisch“ sind mir schon oft begegnet, andocken fällt mir jedoch schwer. Eine Runde googeln hat mir gezeigt: Einfach ist das nicht. Lisa Rosa hat als Einstieg auf einen Blog-Beitrag von ihr und das Buch Systemtheorie II: Interventionstheorie von Helmut Willke verwiesen. Als Ausgangspunkt beschreibt sie zwei häufig von Lehrern beklagte Probleme:
„Das erste Problem ist durch folgende Stichworte gekennzeichnet: Immer mehr „Risikoschüler“; immer mehr Schulversagen; immer mehr Schulangst (bei Schülern wie bei Lehrern, bei letzteren Burnout genannt); immer mehr Schulschwänzer; immer drängender die warnenden Stimmen aus Wirtschaft und Bildungsforschung, dass die Schule nicht (mehr) fürs Leben bilde. Und dies alles trotz mittlerweile 4 Jahrzehnte fortlaufender Reformbemühungen. […] Irgendetwas läuft doch ganz offensichtlich dauerhaft und inzwischen schon generationenlang schief. Mancher möchte verzweifeln, weinen und laut schreien: „JA BEGREIFT IHR DENN GAR NICHTS?“
Und hier liegt das zweite Problem: Wer oder was ist „Schuld“ daran, dass alles beim Alten bleibt, obwohl man in vielerlei Hinsicht übereinstimmend weiß, wie es anders besser ginge? Oder anders: Was muss man tun, was bisher nicht getan worden ist, um endlich etwas Entscheidendes zu verändern?“
Das Weiterlesen lohnt sich. Natürlich gibt es keine einfachen Antworten und erst recht keine Rezepte.
Neben dem Buch von Willke könnte sich auch das für den Einstieg eignen.
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