Pirmin Stadler

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Hunt the Good Stuff

30. Dezember 2017 by pirmin.stadler Leave a Comment

Quelle: pixabay.com – CC0

Wie schafft man es, nach einer Krise wieder aufzustehen? Wie kann man mit belastenden Situationen besser umgehen? Wie trainiert man das? Während einer militärischen Weiterbildung habe ich einen kurzen Einblick in ein Army Resilience Training erhalten. Mit diesem Blogbeitrag halte ich meine ersten Schritte in ein neues Lernfeld fest.

Was bedeutet Resilienz?

Wikipedia beschreibt Resilienz als psychische Widerstandsfähigkeit. Das sei die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen. An anderen Stellen ist Resilienz…

  • die Kraft, mit der man es vom Boden wieder auf die Beine schafft.
  • alle Kräfte, die Menschen aktivieren, um das Leben in guten und schlechten Zeiten zu meistern.
  • die Fähigkeit zu Belastbarkeit und innerer Stärke.
  • die Kraft, die hilft, mit belastenden Situationen erfolgreich umzugehen. „Belastende Situationen“ meint zum Beispiel Krisen, Niederlagen oder Schicksalsschläge. „Erfolgreich“ meint nachhaltig und gesund.

Welche Bilder passen zu Resilienz?

Im Zusammenhang mit belastenden Situationen gibt es einige Bilder, die zwar häufig auftauchen, jedoch nicht zu Resilienz passen:

  • „Der Fels in der Brandung“ vermittelt den Eindruck, dass man nie umfallen kann oder darf.
  • „Stark wie ein Baum“: Ein Baum kann vielen Stürmen stand halten, doch wenn er einmal umfällt, steht er nicht mehr auf.

Welche Bilder eignen sich besser?

  • Schilf: Schilf gibt in einem Sturm nach und richtet sich dann wieder auf.
  • Stehaufmännchen oder Stehauf-Tiere sind selbsterklärend. Mit Kindern und Jugendlichen (vielleicht auch mit Erwachsenen), könnte man selbst ein Stehaufmännchen basteln.

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Schulen, die keine Schule sein wollen

28. Dezember 2017 by pirmin.stadler Leave a Comment

Ausserhalb des „etablierten“ Bildungssystems entstehen Schulen, von denen einige keine Schule sein wollen. Sie verzichten teilweise auf typische Merkmale von Schulen: vorgegebener Lehrplan, vorgegebene Lehrmittel, Stundenplan, Unterrichtsfächer, Prüfungen und sogar Lehrerinnen und Lehrer. Statt dessen werden Selbststeuerung, -bestimmung, und -organisation gross geschrieben. Und Lernen findet häufig in Projekten statt. Der englische Begriff „Unschool“ zeigt schön: Man will nicht wie andere Schulen sein und sagt, was man nicht ist. Aber was man denn genau ist, das lässt sich nicht so einfach beschreiben.

Bis auf eine Ausnahme habe ich mich auf „Schulen“ für Erwachsene beschränkt, die sich in der Schweiz befinden.

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Warum Schulleiter ein öffentliches Portfolio haben sollten

16. Oktober 2017 by pirmin.stadler Leave a Comment

Ich habe lange keinen Blog-Beitrag mehr geschrieben. Meine aktuelle Weiterbildung (CAS Schulleitung) hat mir einen Anstoss für den Wiedereinstieg gegeben. Denn einer der Kompetenznachweise ist das Erstellen eines Entwicklungsportfolios. Einige Eckpunkte aus dem Beschrieb:

  • „Erfolgreiche Schulleitende verfügen über eine überdurchschnittliche Fähigkeit zur Selbststeuerung und Selbstreflexion. Das Lerngefäss Portfolio unterstützt diese Kompetenzen.“ 
  • Das Portfolio dokumentiert den Lernweg und Praxiskompetenzen.
  • Das Portfolio dient der Reflexion.
  • Mit der Portfolioarbeit soll das eigene Profil erarbeitet, gepflegt und akzentuiert werden.

Das Portfolio muss nicht öffentlich geführt werden. Es gibt jedoch Gründe, die für einen öffentlichen Blog sprechen (ich verwende Elemente aus diesem Beitrag von Will Richardson):

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Wer ist schuld? Dumme Schüler, faule Lehrer oder „das System“?

13. Februar 2017 by pirmin.stadler Leave a Comment

Auf Twitter habe ich eine Diskussion verfolgt, bei der es um Bulimie-Lernen ging. Wie bei vielen Schuldiskussionen war das Ergebnis: Das Problem ist allgemein bekannt, ändern tut sich trotzdem nichts.  Lisa Rosa meinte dazu: Das könne nur Systemtheorie sinnvoll erklären.

„Systemtheorie“ und „systemisch“ sind mir schon oft begegnet, andocken fällt mir jedoch schwer. Eine Runde googeln hat mir gezeigt: Einfach ist das nicht. Lisa Rosa hat als Einstieg auf einen Blog-Beitrag von ihr und das Buch Systemtheorie II: Interventionstheorie von Helmut Willke verwiesen. Als Ausgangspunkt beschreibt sie zwei häufig von Lehrern beklagte Probleme:

„Das erste Problem ist durch folgende Stichworte gekennzeichnet: Immer mehr „Risikoschüler“; immer mehr Schulversagen; immer mehr Schulangst (bei Schülern wie bei Lehrern, bei letzteren Burnout genannt); immer mehr Schulschwänzer; immer drängender die warnenden Stimmen aus Wirtschaft und Bildungsforschung, dass die Schule nicht (mehr) fürs Leben bilde. Und dies alles trotz mittlerweile 4 Jahrzehnte fortlaufender Reformbemühungen. […] Irgendetwas läuft doch ganz offensichtlich dauerhaft und inzwischen schon generationenlang schief. Mancher möchte verzweifeln, weinen und laut schreien: „JA BEGREIFT IHR DENN GAR NICHTS?“

Und hier liegt das zweite Problem: Wer oder was ist „Schuld“ daran, dass alles beim Alten bleibt, obwohl man in vielerlei Hinsicht übereinstimmend weiß, wie es anders besser ginge? Oder anders: Was muss man tun, was bisher nicht getan worden ist, um endlich etwas Entscheidendes zu verändern?“

Das Weiterlesen lohnt sich. Natürlich gibt es keine einfachen Antworten und erst recht keine Rezepte.

Neben dem Buch von Willke könnte sich auch das für den Einstieg eignen.

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10 Jahre iPhone – 10 Jahre Handyverbote

7. Januar 2017 by pirmin.stadler Leave a Comment

Heute im SRF Digital Podcast gehört: Am 9. Januar  2007 – also vor 10 Jahren – wurde das erste iPhone vorgestellt. Vor 10 Jahren habe ich als Student weder iPhone noch Handys in einer Arbeit über Neue Medien erwähnt. Einige Zitate aus Hartmut von Hentigs Buch Der technischen Zivilisation gewachsen bleiben. Nachdenken über die Neuen Medien (erschienen 2002!) habe ich wieder entdeckt: „Wir brauchen für eine Welt, in der es Computer gibt, vor allem etwas, was wir an den Computern gerade nicht lernen können – das offene, dialogische, zweifelnde, entwerfende, bewertende, philosophische Denken.“ Und: „Meine Pädagogik soll den jungen Menschen den Verhältnissen gegenüber frei machen – frei auch, sie zu ändern, so gut das geht und in voller Kenntnis ihrer Vorzüge, Nachteile, Nebenerscheinungen und Geschichte.“ Da kann man nur zustimmen. Die aktuellen Diskussionen um Fake-News zeigen, dass seine Forderungen aktueller denn je sind.

Was würde von Hentig heute sagen? Continue reading “10 Jahre iPhone – 10 Jahre Handyverbote” »

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Individualisierter Unterricht = alleine Lernen?

19. November 2016 by pirmin.stadler Leave a Comment

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Wenn jedes Kind nach seinem individuellen Plan lernt, heisst das dann, dass man meistens alleine lernt? Weil halt alle ein anderes Thema haben, weil alle unterschiedlich weit sind? Wenn ich an einige „Lernateliers“ oder „Lernlandschaften“ denke, die einem Grossraumbüro ähneln, habe ich diesen Eindruck. Das sollte jedoch nicht so sein. Lisa Rosa schreibt in einem Blog-Post:

Individualisierung heißt nicht, jeder für sich allein. Individualisierung bedeutet Orientierung des Lernens jedes Einzelnen am persönlichen Sinn.
Mit persönlichem Sinn (Leont’ev) ist die persönliche Beziehung zu einem Gegenstand gemeint. Erst dadurch wird die Orientierung des Projektlernens an den eigenen Fragen der Schüler (statt an den didaktischen Fragen des Lehrers oder Lehrbuchs) wirklich. Und nur so können sich die ja zu Recht neuerdings hoch bewerteten Fähigkeiten in Kreativität und Kritischem Denken („Mündigkeit“, Urteilsfähigkeit etc), erlernen sowie viele der sogenannten „Motivationsprobleme“ beheben lassen. Individualisierung heißt nicht, dass jeder andere Methoden oder Materialien oder Aufgaben zugeteilt bekommt, um dasselbe zu lernen. Individualisierung heißt, mit anderen zusammen verschiedenes zu lernen. Aber nicht nebeneinanderher, sondern im Austausch miteinander. Dies alles in eine organisierte Form zu bringen und zu moderieren, sowie Einzelne dabei zu coachen, ist die neue und notwendige Arbeit der Lehrer.

Zum Lernen brauchen wir andere Menschen: „Wir lernen vor allem von anderen am Modell und mit anderen im Austausch der individuellen Konstruktionen: Nachahmen, vergleichen, verändern, eichen, erweitern, verwerfen, ergänzen, konsolidieren, bestätigen, … auf Tauglichkeit prüfen.“ (vgl. Kursunterlagen CAS UESE: Lernen, nicht online verfügbar).

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